Eine Frage, die uns alle beschäftigt, die den Wunsch haben, den Kilimanjaro zu besteigen. Zuerst durchforstet man das Internet – widersprüchliche Erlebnisberichte reihen sich aneinander, und man bekommt einfach kein objektives Bild. Über 60-mal habe ich selbst den Kilimanjaro bestiegen und konnte in den letzten fast 40 Jahren die gesamte touristische Entwicklung hautnah miterleben und mitgestalten. Gerne möchte ich Ihnen einige Tipps für eine erfolgreiche Kilimanjaro-Besteigung geben.

 

Die erste Recherche: Verwirrung im Internet

Sobald die Entscheidung gereift ist, sucht man meist online nach Informationen. Doch schnell merkt man: Die Erfahrungsberichte könnten widersprüchlicher kaum sein. Jeder beschreibt den Aufstieg anders – mal als leicht, mal als extrem herausfordernd. Ein klares Bild bekommt man kaum. Genau deshalb ist es hilfreich, auf echte Erfahrung zu setzen – und davon kann ich nach 60 Kilimanjaro-Besteigungen reichlich berichten.

Seit bald vier Jahrzehnten begleite ich Menschen auf den höchsten Berg Afrikas. Dabei habe ich nicht nur unzählige individuelle Erlebnisse gesammelt, sondern auch die gesamte touristische Entwicklung des Kilimanjaros hautnah miterlebt – und teilweise mitgestaltet. Dieses Wissen möchte ich, für Ihre Kilimanjaro Vorbereitung, hier teilen.

 

Die körperliche Vorbereitung für den Kilimanjaro

Für die Besteigung des Kilimanjaros benötigen Sie eine solide Grundkondition. Wenn Sie eine Wanderung von vier bis sechs Stunden in den Schweizer Voralpen problemlos schaffen, sind Sie gut vorbereitet. Regelmäßiger Sport ist empfehlenswert – aber übertreiben Sie es nicht. Auch der Bergrestaurant Besuch und die gemütliche Gipfelrast sind Bestandteil einer positiven Vorbereitung.

 

Frühzeitig entscheiden – entspannt bleiben

Das Wichtigste ist, dass Sie frühzeitig eine feste Entscheidung für die Reise treffen. Wer lange zögert, setzt sich selbst unter Druck. Wer jedoch rechtzeitig bucht, kann entspannt und zielgerichtet trainieren und sich mental auf die Reise freuen.

 

Warum Sie keine Erlebnisberichte vorab lesen sollten

Ich rate zudem bewusst davon ab, vor der Reise Erlebnisberichte oder Bücher zu lesen. Das kann warten – erleben Sie Ihre eigene Geschichte! Als ich vor zehn Jahren den Mount Everest bestieg, habe ich es genauso gemacht. Ich fragte zwei Bergführer nach ihrer Meinung, entschied mich für die Tour – und verbot mir selbst, im Vorfeld Bücher oder Filme über den Everest zu konsumieren. Im Nachhinein hätte ich ein ganzes Buch schreiben können über all das, was nicht stimmt. Ähnlich ist es auch beim Kilimanjaro.

 

Die Höhe am Gipfeltag: Das große Unbekannte

Was die meisten unterschätzen: die Höhe. Diese Erfahrung fehlt vielen. Wichtig zu wissen: Der Körper reagiert auf Höhenveränderungen verzögert – meist 2 bis 3 Stunden später. Deshalb steigen wir am Gipfeltag bewusst nicht zu schnell, aber auch nicht zu langsam auf.

Am Gipfeltag sind wir rund zwölf Stunden auf den Beinen. Nicht, weil die Strecke so lang ist – sondern weil man in dieser Höhe nur sehr langsam gehen kann. Dabei ist es wichtig, im Aufstieg nicht an den Abstieg zu denken. Denn sobald wir absteigen wird uns jeder Schritt nach unten sofort neue Energie bringen. Denn der Rückweg ist technisch einfach, der Abstieg verläuft schnell und bringt den Körper rasch wieder in stabilere Höhenlagen.

Die besten Etappenziele am Gipfeltag: zuerst die Hans-Meyer-Höhle auf 5200 m, dann der Kraterrand und Gilmans Point auf 5680 m und schließlich der Uhuru Peak auf 5895 m. Wer in den Schweizer Alpen unterwegs war, kennt das Gefühl: Die letzten hundert Meter zum Gipfelkreuz oder Bergrestaurant sind nicht mehr die strengsten, sie gehen fast wie von selbst. Auf dem Uhuru Peak bleiben wir nur etwa 10 bis 15 Minuten – so überlisten wir die Höhenreaktion des Körpers. Danach beginnt der rasche Abstieg zurück in niedrigere Höhenlagen.

 

Kein Druck: Der Weg ist das Ziel

Viele Gäste haben Angst, ein Hindernis für andere zu sein. Doch das ist unbegründet: Man kann jederzeit die Tour abbrechen und mit einem erfahrenen lokalen Guide sicher absteigen. Dieses Wissen nimmt vielen den Druck und macht die Besteigung entspannter.

Flexibilität und Genuss: Trekking ohne Gipfelstress

Bei uns können Sie auch nur die Wanderung am Kilimanjaro buchen – und je nach Tagesform oder Lust bis zur Horombo-Hütte auf 3700 m oder zur Kibo-Hütte auf 4700 m aufsteigen. Sie genießen das abwechslungsreiche Trekking in vollen Zügen – und entscheiden erst vor Ort, ob Sie bis zum Gipfel möchten. So entsteht kein innerer Druck, sondern echte Vorfreude auf das, was kommt.

 

Weitere Infos:

Auf der letzten Kilimanjaro Reise von Beni und Hansruedi Büchi hat Beni spontan den Inhalt seines Duffel Bag präsentiert. Wenn Sie schon immer wissen wollten, was so alles in eine Kilimanjaro Tasche gehört, unbedingt anschauen. Direkt zum Video.

Alles weitere zur Kilimanjaro Reise finden Sie hier. 

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Wie bereite ich mich auf den Kilimanjaro vor?