«Are you full of happy?” begrüsst mich Goodluck mit einem Strahlen im Gesicht. «Yes, I am». Wie könnte es anders sein, schliesslich bin ich soeben im schönen Marangu angekommen und sehe alle mir liebgewordenen Menschen wieder. Uns erwartet eine spannende Zeit! Andreas und ich sind parallel mit Gruppen unterwegs. Meine Gruppe wird die Tanzania Naturreise machen und Andreas wird auf Studienreise quer durch Tanzania reisen. In Sansibar werden wir uns wiedersehen. Auf die Wanderung in Marangu gehen wir gemeinsam. Wunderschön, wie sich der frisch verschneite Kili zeigt, unsere Kameras klicken. Auf dem Weg frage ich Goodi, ob er mir einen Gefallen tun könne. Er weiss was ich möchte. Mit seiner wunderschönen Stimme tönt für mich das «Kili-Lied» einfach am schönsten!
Nach einer spannenden Wanderung zu den Mandara Hütten mit vielen Affen geht’s weiter Richtung Tarangire Nationalpark. Wie ich diesen Moment liebe, wenn wir in den ersten Park reinfahren. Was uns aber heute erwartet übertrifft alle unsere Vorstellungen! Direkt neben den Elefanten liegen faul im Gras Löwen. Ein ganzes Rudel Löwen, und das am ersten Tag, was für ein Glück! Nur Gnus sehen wir heute keine einzigen, wo sind sie bloss hin?
Am nächsten Morgen geht das Spektakel weiter, ein fantastischer Sonnenaufgang, Elefanten direkt bei der Terrasse, einen Löwen entdecken wir auf einem Baum nahe der Lodge. Und dann geht es auf Geländewagensafari… Geparden so nah und schön, Elefantenherden mit ihren Jungen, Zebras am Wasser trinken, Giraffen mit Madenhackern am Hals, neugierige Erdmangusten, lustige Warzenschweine, aber keine Gnus…
Nicht so am Lake Manyara! Dort warten sie auf uns! Auf Fusssafari werden wir von ihnen begleitet. Und dann diese wunderschöne Flora, alles ist in frischem, saftigem Grün. Kleine violette «Primeli» neben einem Massai, ein seltenes Bild!
Weiter geht’s Richtung Ngorongoro Krater, es ist wie ein «nachhause kommen». Diese Buschromantik, prasselndes Lagerfeuer, und diese Geräuschkulisse. Wir werden von Hyänen geweckt, ihr Lachen ist über mehrere Kilometer zu hören. Ein tiefes Grollen setzt ein, ich weiss, es ist ein Löwe. Bald wird es hell werden und ein neuer Tag voller Abenteuer erwartet uns!
Es soll ein Glückstag werden: In weiter Ferne erspähen wir aus unserem Jeep ein Nashorn. So denke ich mir, dieses Mal sollte es klappen und wir werden alle «Big Five» sehen. Was sich dann abspielt, übertrifft alle unsere Erwartungen. Wir fahren kurz weiter und legen einen Toilettenstopp ein. Ich möchte weiterfahren, es gibt ja so viel zu sehen. «Nein» meint unser Driver Mohamed bestimmt, wir sollten warten. Nach einigen Minuten mache ich einen neuen Versuch. «No, please wait» sagt Mohamed. Ich verlasse mich auf ihn und wir warten weiter. Und plötzlich taucht es auf, das Nashorn läuft direkt auf uns zu, in etwa 10 Meter Distanz bleibt es stehen, schaut uns an, dreht ab und läuft gemächlich an uns vorbei. Geduld ist das A und O einer Safari, manchmal zahlt es sich aus, manchmal nicht. Heute war das Glück auf unserer Seite!
Weiter geht’s via Endulen in die Serengeti. Vom Driver erfahren wir, dass die grosse Tierwanderung nicht wie üblich im Oktober im Norden ist sondern sie bereits jetzt zurückkehren Richtung Süden. Dies liegt an den grossen Regenfällen der vergangenen Woche. Das tönt spannend…..
Zuerst machen wir uns aber auf die Suche nach einer Leoparden Mutter mit ihrem Jungen, diese sollen sich hier in der Nähe aufhalten. Das Glück ist erneut auf unserer Seite. Sind nun alle «Full of happy?» Ja, das sind wir.
Am Abend meint Mohamed, die Gnus würden noch diese Nacht im Gebiet rund um unser Camp eintreffen. Und plötzlich als ich mitten in der Nacht erwache, realisiere ich, dass er wieder einmal Recht hatte. Die Geräuschkulisse übertrifft alles. Ich stelle mir vor, wie es nur so wimmeln muss rund um uns herum und schlafe bald wieder ein mit dem Wissen, unseren Gästen einen weiteren spektakulären Tag bieten zu können. Und den haben wir! So viele Gnus haben wir noch nie im Leben gesehen! Teilweise müssen wir etliche Minuten im Auto warten, bis die nächste Herde die Strasse passiert hat. Bis in den Horizont sehen wir nichts ausser schwarzen Punkte. Gnus, soweit das Auge reicht.
Den krönenden Abschluss unserer Safari bieten noch zwei Geparde, eine Giraffe so schön am Horizont, und ein Löwe. Und dann geht’s weiter Richtung Zanzibar. Das Meer hat herrliche 30 Grad, der Sandstrand ist so fein und weiss wie Zucker, und die Früchte schmecken so süss wie sonst nirgends. Wir geniessen das Paradies!
3000 Fotos müssen nun noch verarbeitet werden. Ich freue mich schon sehr, diese bald an einem Informationsabend zeigen zu dürfen.