Wir sitzen am Strand in Zanzibar, graben die Füsse in den warmen Sand, lassen uns vom Glitzern der Sonne im Meer verzaubern und lassen unsere Safari Revue passieren:
Der Ngorongoro Krater ist noch immer fast menschenleer. Wir geniessen das prasselnde Feuer, nachdem die Sonne am Horizont verschwunden ist. Die Geräusche des nächtlichen Buschs lassen uns in tiefen Träumen versinken. Am nächsten Tag fahren wir Richtung Serengeti, ins Ndutu Gebiet im südlichen Teil des Parks. Von Weitem sehen wir in die weiten Ebenen und je näher wir kommen, desto besser können wir erkennen: es sind tausende Gnus, die auf ihrer jährlichen Wanderung bereits hier angekommen sind. Sie bilden schwarze Flächen oder bewegen sich wie eine aufgefädelte Perlenkette, eins nach dem anderen, in Richtung Süden. Vom Camp aus können wir eine riesige Herde beobachten, sie sind rennend und mit lauter Geräuschkulisse durch den flachen See gekommen. Ein gigantisches Schauspiel.
Am nächsten Morgen unternehmen wir eine Fusssafari. Als ob man sich ein Ziel vornehmen könnte, wünscht sich Hansruedi (zum Spass) einen Leoparden zu sehen. Sammy, unser Guide, erklärt es uns so: eine Safari ist wie ein Fussballmatch, beim Anpfiff weiss man nicht, wie das Spiel ausgehen wird. Beim Schlusspfiff weiss man, wer gewonnen hat. So wandern wir also ohne Erwartungen los. Wir spüren Gnus und Zebras auf. Sie wittern uns, das Leittier lässt uns nicht aus den Augen, dann rennen sie los. Aus etwas weiterer Entfernung sehen wir Giraffen, wie sie in ihren elastischen Schritten durch die Steppe laufen. Eine Schildkröte können wir von Nahe beobachten, sie kann nicht so schnell flüchten, zieht aber sofort Kopf und Beine ein. Nur einen Meter entfernt ist ihr Nachwuchs. Die Kleine sieht wie eine Baby Schildkröte aus, wird von Sammy aber auf etwa 7 Jahre geschätzt. Wir sind vollends zufrieden mit allem, was wir entdeckt haben und geniessen nach der Rückkehr das Frühstück auf der Terrasse.
Weiter geht es Richtung Zentral Serengeti. Jetzt erst fällt uns auf, dass im Süden erst die Gnus angekommen sind. Die Zebras folgen ihnen mit etwa zwei Wochen Abstand. Im Serengeti Kuhama Camp empfängt man uns, wie auch in allen anderen Camps, äusserst freundlich. Die Mitarbeitenden sind überaus dankbar, mit Reisegruppen von Aktivferien seit Anfang Juni regelmässig Arbeit zu haben. Sie singen für uns und lesen uns jeden Wunsch von den Lippen ab. Sonst ist absolute Ruhe, nur die Vögel und Insekten unterhalten uns hier. Ab und zu ein paar Zebras, Gnus oder Gazellen. Erst am Abend hören wir Hyänen und dann auch das beeindruckende Brüllen der Löwen… sie sind also doch in der Nähe.
Weil diese Reise zur Hälfte auch unsere Ferien sind, reisen wir noch weiter in den Norden der Serengeti. So machen es auch einige unserer Gäste, die eine private Safari buchen. Zwar sind jetzt die Millionen Tiere auf ihrer grossen Wanderung im Süden, aber es gibt immer Tiere, die diese Wanderung nicht mitmachen. Es ist unglaublich grün in der ganzen Serengeti, im Norden jetzt aber wirklich über lange Strecken fast wie leergefegt. Auch hier machen wir begleitet von einem Guide und einem Ranger eine Fusssafari. Das Terrain ist wunderschön, aber auch sehr unübersichtlich mit den berühmten Kopjes. Ob in diesen wie zufällig hingeworfenen Steingebilden nicht Tiere versteckt sind? Es zeigt sich aber gar nichts und ich fühle mich gut aufgehoben mit unseren Begleitern. Weit weg eine grosse Büffelherde, sie nehmen uns wahr und laufen vor uns weg. Dann läuft länger gar nichts und wir nehmen es einfach als schöne Wanderung wahr. Plötzlich stoppt uns Pius, unser Guide, mit einem Handzeichen. «Leopard» flüstert er. Nicht weit von uns sehen wir Ohren aus dem Gras schauen, sie kommen auf uns zu. Wir sind wie gebannt, ich schaue auf die Reaktion unserer Guides, dann wieder ins Gras. Der Leopard entpuppt sich als Hyäne, eine zweite taucht im Gras auf. Versteckt hinter einem Busch verhalten wir uns ganz ruhig, sie haben uns noch nicht gewittert. Da taucht von der Seite eine dritte Hyäne auf. Sie schaut uns direkt an, unsere Tarnung ist also aufgeflogen. Langsam ziehen wir uns zurück. Ich bin froh, läuft hinter mir der Ranger. Reich erfüllt von diesem spannenden Erlebnis kommen mir die Worte Sammys in den Sinn: Erst am Schluss einer Safari weiss man, wie sie ausgeht.
Die Wellen am Strand haben unsere Fussspuren wieder verwischt. Wir werden wohl noch ein paar Mal in die Wellen des warmen und glasklaren Ozeans tauchen. Es ist ein Traum, jetzt hier zu sein.
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