Auf dem höchsten aktiven Vulkan der Welt zu stehen, was für ein unbeschreibliches Glücksgefühl. Voller Emotionen bin ich gestern von Südamerika nach Hause gekommen.
Cotopaxi – Trekking Ecuador
Ecuador ist ein Land, das mich immer wieder persönlich sehr berührt. Es sind die lieben Menschen, die einmalige Natur und die Gegensätze auf kleinstem Raum. Ich bin hier, um Vorbereitungen für die Frühlingssaison zu treffen. So fahre ich nach Ankunft in Quito ins Hochland zur wunderschönen Hacienda Los Mortiños auf 3500 m. Schon von Weitem begrüsst mich der Besitzer Pablo «Bienvenido Hansruedi, schön, dass du wieder da bist. Ich habe für dich das schönste Zimmer reserviert». Es trägt den klingenden Namen «Cotopaxi» mit einer einmaligen Aussicht vom Bett aus auf den höchsten aktiven Vulkan der Welt. Die Besteigung des Gipfels ist eines meiner Ziele dieser Reise. Die Stimmung in der Hacienda ist so friedlich: Lamas sind am Grasen, die Pferde kommen von ihren Ausritten zurück und die putzigen Wildkaninchen hüpfen von Busch zu Busch.
Am nächsten Morgen habe ich mit unserem Geschäftsführer von Aktivferien Ecuador, Karl Egloff, zum Frühstück abgemacht. Heute steht eine kleine Akklimatisationstour im Cotopaxi Nationalpark auf dem Programm. Wir plaudern während des Frühstückes über alles Mögliche und er erzählt mir, dass seit 18 Tagen niemand mehr auf dem Cotopaxi gestanden sei, da es zu viel Schnee habe und es in der Nacht schwierig sei, die Lage zu beurteilen. Wir schauen hinaus und stellen erfreut fest, dass sich der Himmel aufhellt. Spontan fragt mich Karl, ob wir jetzt gleich zum Gipfel aufbrechen möchten, er könne ab 5500 m eine neue, sichere Aufstiegsroute spuren. Ich liebe Spontanität, wir packen unsere Rucksäcke und laufen los. In der Hütte Jose Ribas auf 4700 m treffen wir auf einige Bergführer, die auch für Aktivferien arbeiten. Sie bieten uns eine heisse Schokolade an. Als wir um 11.00 Uhr sagen, dass wir jetzt losbrechen zum Gipfel, schauen sie uns ungläubig an und wünschen uns buena suerte, viel Glück. Das Wetter verschlechtert sich ein wenig, es kommt Graupelschauer auf. Ab 5600 m wird der Schwefelgeruch vom Vulkan sehr intensiv, der Berg atmet und ist aktiv. Ab 5800 m reisst der Himmel plötzlich auf und der Gipfel ist in Reichweite. Um 4.00 Uhr nachmittags sind Karl und ich oben auf 5897 m. Alleine! Wir geniessen diesen wunderschönen Moment. Wir wissen aber auch, dass die Zeit drängt, wenn wir noch vor Dunkelheit wieder in der Schutzhütte sein wollen. Beim Abstieg zeigt sich der Cotopaxi von der schönsten Seite. Eine eindrücklich bizarre Gletscherwelt im schönsten Abendlicht und weit unter uns das Hochland von Ecuador. Als wir beim Eindunkeln wieder in der Hütte Jose Ribas ankommen applaudieren uns alle. Es ist einfach schön, wieder hier zu sein. Viele lokale Bergsteiger möchten von Karl noch ein Foto machen, er ist der berühmteste Bergsteiger Ecuadors und er war hier schon Sportler des Jahres. Wir bekommen wieder eine heisse Schokolade, nehmen dann unsere Stirnlampe hervor und steigen in der Dunkelheit weiter ab bis wir todmüde in der Tambopaxi Lodge auf 3700 m ankommen. Essen mag ich nicht mehr, dafür bin ich zu müde. Dafür verzehrt Karl meine Portion auch noch. Er ist topfit und hat Energie für zwei.
Was für ein Erwachen am nächsten Morgen, der Cotopaxi ist wolkenlos! Viele Ecuadorianer kommen in der Tambopaxi Lodge an und gehen trekken. Karl sagt, die Pandemie habe in Ecuador einen grossen Outdoor Boom ausgelöst. Seit Juli letzten Jahres führe er etliche lokale Gäste auf den Cotopaxi. Zufrieden fahren Karl und ich zurück nach Quito, wo ich am Mittag Guillermo Zaldumbide treffe.
Hier gibts mehr Infos zum Cotopaxi Trekking.
Naturreise Ecuador und Galapagos
Mit Guillermo verbindet mich eine 25-jährige Freundschaft. Er ist der Schwiegersohn vom leider verstorbenen Beni Ammeter, der das Casa del Suizo und Sacha Camp im Regenwald aufgebaut hat. Guillermo hat das grosse Erbe übernommen und ist Geschäftsführer von diesen Lodges. Wir fahren am Nachmittag über den 4000 m hohen Papallacta Pass, die Wasserscheide zwischen den Weltmeeren Pazifik und Atlantischer Ocean, also das Quellgebiet des legendären Amazonas. Auf 3500 m in den Thermalbädern von Papallacta stoppen wir kurz. Hier erholen sich jeweils unsere Aktivferien Gäste nach der Wanderung in den warmen Thermen und übernachten auch hier. Wir fahren weiter an den Rio Napo auf 400 m zum Casa del Suizo. Hier ist das sogenannte Eingangstor zum unerschöpflichen Regenwald. Nach einer erholsamen Nacht geht es weiter, 150 km mit dem Kanu mit Aussenmotor zur einmaligen Sacha Lodge. Es ist ein Eintauchen in eine einmalige Natur mit vielen verschiedenen Affenarten und über 600 Vogelarten. Die Geräuschkulisse der Insekten und Papageien unterstreicht die fantastische Stimmung. Das ganze Gebiet ist eine eigene Private Schutzzone, wo sich die Tierwelt in den letzten Jahrzehnten extrem gut erholt hat. Ein Ort, wo man alles vergessen kann, abschalten, erholen und einfach geniessen. Mit dem Kanu der Quechua Indianer gleiten wir lautlos durch den Mangrovenwald. Eisvögel, Kolibris, Anakondas können wir entdecken und Kapuziner Affen und Totenkopfäffchen springen von Baum zu Baum. Das meiste Leben im Regenwald spielt sich aber in den Baumkronen ab. Im Sacha Camp wurden deshalb verschiedene Aussichttürme gebaut. Auf 45 m über Boden können wir von den Plattformen Tucane, Papageien und vielleicht sogar Faultiere beobachten und von Weitem hören wir das betörende Geschrei der Brüllaffen. Höhepunkt ist die dreihundert Meter lange Hängebrücke über den Primärurwald, ein gewaltiges Erlebnis.
Hier gibts mehr Infos zur Naturreise Ecuador und Galapagos.
Guillermo zeigt mir noch ein neues Projekt in der Nähe der peruanischen Grenze. Wir fahren also nochmals fast 100 km weiter den Rio Napo hinunter, mittlerweile ist der Fluss gigantisch breit, über zwei Kilometer. Wir machen bei einer Indianer Gemeinschaft halt und treffen auf einen Guide, der uns ab hier begleitet. Durch eine fantastische Naturlandschaft geht es einen Seitenfluss hoch und wir kommen mitten im Regenwald in eine Seelandschaft. Eine einmalige Naturwelt, die Bäume sind nicht mehr so hoch. Es ist ein riesiges Sumpfgebiet mit einer intakten Flora und Fauna. Hier hat Guillermo 50 Hektaren gekauft, der Rest ist Nationalpark. Und hier wird eine neue Lodge entstehen. Die Lage ist einzigartig. Wir tauschen Ideen aus, wo die Bungalows hinkommen sollen, wo der beste Platz für das Restaurant sei und so weiter. Anschliessend erkunden wir die ganze Seelandschaft und Seitenflüsse. Wir haben grosses Glück und sehen vier Süsswasser Delphine mit einem Jungen. Ein äusserst seltenes Naturereignis, welches nur in sehr gut geschützten Gebieten noch möglich ist.
Auf unserer Reise haben wir viel Zeit zum Diskutieren und ich bin positiv überrascht, wie Guillermo die Covid Massnahmen für ein sicheres Reisen bereits umgesetzt hat. Seit dem 1. Juli hat er die Bewilligung Seitens der Regierung, die Lodges für das lokale Publikum zu öffnen. Dasselbe gilt auch für Galapagos, wo wir auf der Insel Isabela in der Scalesia Lodge übernachten werden. Alle unsere Reisen in Ecuador finden in der Natur draussen statt und wir bewegen uns unter uns. Auch die Mahlzeiten nehmen wir häufig in offenen Gebäuden ein. Wir minimieren bewusst den Sozialkontakt. Für die Einreise für Ecuador wird ein PCR Test verlangt und auch unsere lokalen Bergführer oder Naturreiseleiter und Chauffeure machen unmittelbar vor unserer Ankunft einen PCR Test. Somit sind wir unter uns alle sicher.
Wir freuen uns sehr, dass wir das Cotopaxi Trekking 25.03.21 – 11.04.21 und vom 23.04.21 – 10.05.21 durchführen können. Reiseleiter ist Jacobo Larrea.
Die Naturreise Ecuador und Galapagos ist ebenfalls garantiert und findet statt vom 23.04.21 – 11.05.21 mit unserem langjährigen Reiseleiter Rafael Perugachi.
Kommen Sie mit uns im Frühling nach Ecuador und erleben Sie die einmalige Naturwelt in einem der vielfältigsten Länder Südamerikas.
Hansruedi Büchi