Heute wartet ein ganz exklusives Programm unserer Safari-Reise in Tansania auf uns: ein Lauf an einem Massai-Dorf vorbei. Kimani ist uns schon entgegengekomen, er freut sich riesig, uns sein Land zu zeigen. Ein stolzer, typischer Massai: schlank, hochgewachsen, den Körper in eine Chuka gehüllt, den typischen Umhang der Massai. Das hügelige Gebiet westlich des Ngorongoro-Kraters, im Übergang zu den unendlichen Weiten der Südserengeti: Hier ist das Weideland für die Rinder und Geissen der Massai. Runde, strohgedeckte Hütten, mit Dornenhecken geschützte Freiluftställe, Bomas, die den Tieren Sicherheit in der Nacht bieten: als ob es schon immer so gewesen wäre und auf ewig so bleiben müsste … Wir treffen auf eine Gruppe von fünf Mädchen, kaum zehnjährig, eins trägt ein Geschwister in einem Tuch auf dem Rücken. Berührend, wie jetzt alle ihre Köpfe vor uns beugen, wir sollen diesen jetzt, sagt Kimani, kurz mit unserer Hand berühren: Gesten des Respekts vor den Erwachsenen, des Wohlwollens der Älteren für den Nachwuchs. – Die guten Kontakte von Aktivferien in Tansania erlauben uns einen kurzen, aber exklusiven Einblick in den Alltag der Massai. Andere Touristen sehen wir hier nicht. Hier betteln keine Massaikinder.
Wir sind an Weihnachten unterwegs, und die „kleine Regenzeit“, die jeweils den ersten Regen bringt, hält dieses Jahr mehr, als sie versprochen hatte: seit zehn Jahren habe es nicht mehr so viel geregnet wie dieses Jahr, sagt unser Driver-Guide Victor. Die Folge: In der Südserengeti spriesst ungewöhlich das erste grüne Gras – Auftakt, im perfekten Timing, der legendären Gnu-Wanderung. Hunderttausende kommen jetzt hierher, um ihre Jungen zur Welt zu bringen. Gnus, soweit das Auge reicht. Wir staunen nur noch. Und ungezählte Zebras, und Gazellen, und Hyänen, und Geier. Und Löwen. Der ganze Zoo der Serengeti. Und wir sind mittendrin!
Fressen und gefressenwerden: das ist das Gesetz auch in der Serengeti. Eine Gepardenmutter, mit zwei hungrigen Jungen, hat auf ca. 500 Meter erspäht, dass ein Junges einer Gruppe von Thomson-Gazellen sich unvorsichtig weit von der Mutter entfernt hat. Etwas verloren steht es in der Steppe. Im Schutz unserer Fahrzeuge schleicht sich die Gepardin an – jetzt sprintet sie los, die kleine Gazelle erkennt die Todesgefahr zu spät, rennt um ihr kurzes Leben, schlägt noch einen Haken, aber ihre Verfolgerin fliegt ihr geradezu hinterher, einige Sekunden noch, dann sehen wir eine Staubwolke … das Überleben der Gepardenjungen ist für heute gesichert. In der kommenden Nacht hören wir es deutlich: Löwengebrüll! Immer wieder! Und dazu dieser Schrei einer Tüpfelhyäne – mit unvergesslichen Bildern und mit Geräuschen, von denen wir uns gern um den Schlaf bringen lassen, verabschiedet die Serengeti uns. Eine grossartige, reichhaltige Safari in Tansania geht zu Ende … jetzt ein paar Tage relaxen am Indischen Ozean, das passt bestens.“
Herzlichst, Michael Scharenberg
Fotos von Reiseleiter Michael Straubhaar