Vanessa hat diesen Sommer im Domaine du Frigoulet verbracht. Als Kaderpraktikantin der Hotelfachschule Thun. Ein Auszug ihrer Impressionen.
Pinien. Lavendel. Thymian. Nie habe ich die Natur so stark wahrgenommen mit meinem Geruchssinn. Der ganze Wald duftet. Durch das Blätterdach glitzert die Sonne, es ist angenehm kühl morgens. Unter den Rädern meines Bikes knirscht der Kies als ich den Waldrand erreiche. Der Blick nach links ist malerisch. Das blühende Lavendelfeld erstreckt sich bis zum Hotel, welches anmutig und romantisch in mitten der Natur ruht. Das Frigoulet strahlt eine Kraft aus, wie ich sie nie gespürt habe in einem Gebäude. Es stecken so viel Schweiss, Ehrgeiz, Wille und Herzblut in diesem wunderschönen Haus. Nie zuvor bin ich so gerne zur Arbeit gefahren. Jeden Morgen, von der Sonne wachgeküsst, bin ich motiviert, an diesem traumhaften Ort arbeiten zu dürfen. Vorbei an Mohnfeldern und Lavendel, vorbei an einer Koppel mit Pferden- nicht selten huscht ein Hase über den Weg-, vorbei am freundlichen Nachbarn, gegrüsst von der netten Bäuerin. Der Umgang im Hotel ist sehr authentisch. Gäste und Mitarbeiter duzen sich und es scheint, als sei man bei Freunden zu Besuch. Der Empfang ist stets herzlich und zuvorkommend. Die Geselligkeit des Bikens am Vormittag wird auch abends beim Dinner weitergeführt. Die Gäste sitzen bunt durchmischt zusammen und lassen den spannenden Tag mit Erzählungen über Highlights auf dem Fahrrad ausklingen.
Ich schwinge mich wieder auf den Sattel, über einen sandigen Weg zum Wildschwein-Trail bin ich in knapp einer halben Stunde an der Ardèche. Wer sich Zeit nimmt, findet ein lauschiges Plätzchen, wo man die Stille der Natur geniessen kann und nur Plätschern des Wassers oder hin und wieder Gelächter von Kanufahrern vernimmt. Die Grillen zirpen über meinem Kopf, ich liege auf dem Rücken mit Blick gegen den Himmel gerichtet und geniesse. Zu meiner linken wachsen Birken, daneben eine Fichte, weiter rechts eine Palme. Eichen, Trauerweiden, Kastanien, Olivenbäume. Die Vielfalt scheint unendlich. Ich beschliesse im Dorf Vallon pont d’Arc eine Kleinigkeit zu essen und steige aufs Rad, überquere die Brücke und befinde mich nun auf der anderen Seite der Ardèche. Im Dorf angelangt, empfängt mich buntes Treiben, im Dorf ist Wochenmarkt. Immer donnerstags reihen sich Händler eng aneinander und verkaufen vom lokalen Honig, über exzellenten Käse bis hin zu brokanten Schätzen. Im Dorfzentrum schlendere ich durch die fleissigen Menschen und hänge meinen Gedanken nach. Die positive Stimmung in der Ardèche, die vielen Sonnenstunden und die freundlichen Bewohner der Region motivieren mich tagtäglich aufs Neue. Das Frigoulet mit seinem positiven Spirit ist für mich der schönste Arbeitsplatz der Welt.
Vanessa