Bushwalk am Lake Manyara – Safari in Tazania

Hunderttausende? Eine Million? Mehr? Wir können uns nicht einigen. Aus der Distanz schaut der Lake Manyara rosarot eingefärbt aus. Flamingos stehen im alkalihaltigen Wasser des seichten Sees dichtgedrängt nebeneinander. Wir stehen staunend inmitten des Sees, dort wo die Erde beginnt matschig zu werden. Die kommende Regenzeit wird den See wieder bis ans Ufer mit Wasser füllen. „Was ist das hier“ fragt Lengai, unser Massaiführer?

Und zeigt mit dem Speer auf einen Pfotenabdruck in der weichen Erde. „Ein Leopard?“ Lengai lacht. „Fast. Nein, es ist „nur“ die Spur einer Hyäne.“ Und die hier? Dieses Mal wissen wir es. Die Abdrücke eines Marabustorches. Und schon haben wir zwei der Ugly5 anhand ihrer Fuss-Spuren bestimmt. Auf dem Buschspaziergang während der Fuss-Safari kreuzen Gnus, Giraffen, Impalas und ein Buschbock unseren Weg. Eine Familie Warzenschweine rennt mit aufgerichteten Schwänzen davon. „Tansania-Buschtelefone“ scherzt Lengai. Wir sitzen unter Palmen und geniessen den Sonnenuntergang bei einem Glas Wein. Schwarz und gegen 700 Meter hoch ragt der ostafrikanische Grabenbruch hinter dem Manyarasee auf. Just als die Sonne darüber rot untergeht trabt eine Zebraherde vor uns Richtung See. „Zebras übernachten lieber im offenen Gelände. Dort sind sie sicherer vor den Raubtieren“ erklärt Lengai. Das finden wir auch. Und gehen zurück in die Lodge und zum Abendessen. PS. Rund drei Millionen Flamingos leben am Manyara Lake, sagt Google.

 

Bushwalk durch die Massaidörfer – Fuss-Safari mit Masai

Wir biegen von der Hauptachse Ngorongorokrater – Serengeti links ab. Und finden uns inmitten einer lieblichen Hügellandschaft wieder. Rinder- und Ziegenherden begleitet von rotgewandeten Massaihirten wechseln sich ab. Runde Massai-Hütten aus Lehm und Viehkoralle aus Stecken oder Gebüschen kleben an jedem Hügel. Unter einem schattigen Baum wartet unser Massaiguide Kimani. Flankiert von einem Ranger samt Gewehr und zwei weiteren, mit Speeren bewaffneten Massaikriegern, marschiert unser Grüppchen quer durch die abwechslungsreiche Landschaft. Kimani erklärt uns das Zusammenleben der Massai und ihren Nutztieren mit den Wildtieren im Wildschztzgebiet. Tatsächlich, im Tal unten weiden Zebras und Kühe nebeneinander. Wir lernen die Heilkräfte der Wurzeln des Sodomapfels gegen Bauchschmerzen kennen. Ein Zweig mit antibakterieller Wirkung verwandelt sich in eine Zahnbürste. Und das Stück Rinde eines bestimmten Baumes schmeckt – wenn man es schält und kaut – nach Banane. Alle Rinder der Erde gehören gottgegeben den Massai, erklärt Kimani. Auch die Kühe in der Schweiz, wollen wir wissen? Selbstverständlich auch die Kühe in der Schweiz, lacht Kimani. Einen freistehenden, mächtigen Feigenbaum bezeichnet Kimani als Geschenk Gottes. Die Massaifrauen beten in seinem Schatten wenn es nötig sei um Regen. Gestern hatte es am Nachmittag geregnet. Und bereits frischt der Wind wieder auf und die Wolken ziehen sich zusammen. Wir machen uns auf den Weg zurück zu den Jeeps. Als wir in der Lodge am Ndutu-Lake ankommen blitzt und donnert es. Die Gebete der Frauen scheinen zu wirken.

 

Dominik Abt, Wanderleiter SBV, unterwegs auf der Naturreise in Tansania – Fuss-Safari: mitten drin, näher dran.

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Dominik Abt berichtet von der Tanzania Naturreise